Главная

Популярная публикация

Научная публикация

Случайная публикация

Обратная связь

ТОР 5 статей:

Методические подходы к анализу финансового состояния предприятия

Проблема периодизации русской литературы ХХ века. Краткая характеристика второй половины ХХ века

Ценовые и неценовые факторы

Характеристика шлифовальных кругов и ее маркировка

Служебные части речи. Предлог. Союз. Частицы

КАТЕГОРИИ:






II. Entstehung und Kodifizierung der deutschen Aussprachenorm




Die Sprache ist eine soziale Erscheinung, sie ermöglicht die Verständigung in der Gesellschaft. Wenn der Mensch verstanden werden will, muss er sich bestimmtem Normen anpassen. “Diese Normen sind Gesamtheit der stabilen, traditionellen, durch die gesellschaftliche Sprachpraxis ausgewählten und fixierten Realisierungen des Sprachsystems.” (Semenjuk N.N., Berlin 1975, die Sprachliche Norm)

Uns interessiert die mündliche Anwendung der Sprache. Sie ist mit einer bestimmten Aussprachenorm verbunden. Die Aussprachenorm bildet sich im Laufe der historischen Entwicklung der Sprache und wird durch langen Sprachgebrauch geregelt und kodifiziert, so dass sie zur Norm der Aussprache (der orthoepischen Norm) eines bestimmten Zeitabschnitts wird.

Der Begriff “Orthoepie” stammt aus dem Griechischen. (orthos – richtig, epos – die Rede). Die Orthoepie ist eine sprachwissenschaftliche Teildisziplin. Die orthoepische Norm des Deutschen (die allgemeine deutsche Standardaussprache) wird durch folgende wesentliche Züge charakterisiert:

- die Aussprachenorm ist eine Gebrauchsnorm, die der Sprechwirklichkeit nahe kommt;

- Sie ist schriftnah, d.h. sie wird durch das Schriftbild bestimmt;

- Sie ist überregional, d.h., sie enthält keine typisch landschaftlichen Aussprachformen;

- Sie ist einheitlich. Varianten werden ausgeschaltet oder auf ein Mindestmaß beschränkt;

- Sie ist deutlich.

Als Vorbild der Verwendung der deutschen Standardaussprache dienen 3 Massenmedien – Radio, Fernsehen und Film.

Die Grundlage der Aussprachenorm der meisten Nationalsprachen bildete bis zum 20. Jh. die Aussprache der Hauptstadt des Landes. So galt die Moskauer Aussprachenorm für die russische Sprache, die Londoner Aussprache als Norm für die englische Sprache, und die Aussprache der Hauptstadt Frankreichs war als Aussprachenorm für die französische Sprache anerkannt.

Der Werdegang der Literatursprache in Deutschland und die Regelung der deutschen Aussprachenorm ging einen besonderen historischen Weg, weil Deutschland bis zum Ende des 19. Jhs kein politisches, ökonomisches und kulturelles Zentrum hatte. Es war in mehr als 360 Länder und Fürstentümer zersplittert. Es gab also keine einheitliche deutsche Nationalsprache, jedes Land sprach seine eigene Mundart. Die dialektalen Unterschiede in der Sprache, besonders in der Aussprache, waren stark ausgeprägt.

Der Prozess der Regelung der Aussprache verlief parallel zur Entwicklung und Konsolidierung der deutschen Nation. Vom 15. bis zum 18. Jh. spielte Obersachsen (Ostmitteldeutschland) unter den deutschen Ländern in politischer, ökonomischer Hinsicht die führende Rolle, und hier (im hochdeutschen Sprachgebiet) bildete sich eine einheitliche Sprachnorm heraus. Diese Sprachnorm heißt die hochdeutsche Sprachnorm. (“hochdeutsch” bedeutet „gebirgig“, Hochland). Die sächsische Kanzlei und die sächsischen Druckereien übten auf die Herausbildung der hochdeutschen Sprachnorm eine großen Einfluss aus. (unter der hochdeutschen Sprachnorm ist vor allem die Schriftsprache, die sog. Literatursprache gemeint.)

Einen bedeutenden Beitrag zur Herausbildung der hochdeutschen Sprache leistete der Reformator Martin Luther, derdie Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzte. Der Name Martin Luther wird immer mit der Herausbildung der deutschen einheitlichen Sprache verbunden. Luther betonte aber, dass er die Sprache nicht von neuem geschaffen, sondern sie nur gestaltet habe. Er schrieb: ”Ich habe keine gewisse, sonderliche, eigene Sprache im Deutschen, sondern brauche die gemeine deutsche Sprache, dass mich beide, Ober – und Niederländer verstehen mögen.”

Die werdende einheitliche hochdeutsche Sprachnorm verbreitete sich in ostmitteldeutschen Städten und erhob sich somit über die Mundarten. Unter “Hochdeutsch” verstand man dabei das “Musterdeutsch”. Das war keine gesprochene, sondern eine geschriebene Sprache. Martin Luther hat diese Sprache geschrieben, nicht geredet.

Die neue Sprachnorm erhielt in verschiedenen Gegenden bestimmte dialektale Färbungen, obwohl die Schrift fast überall bereits gleich war. Es wurden immer noch die einzelnen Mundarten gesprochen. Selbst die größten Dichter und Schriftsteller Deutschlands, die für die einheitliche hochdeutsche Sprache viel geleistet haben, sprachen ihre Mundart.

Friedrich Schiller stammte aus Schwaben, deshalb “schwäbelte” er und reimte in seinen Gedichten solche Wörter wie „gehen“ und „Höhen”, „Miene” und „Bühne”, weil in seinem Dialekt die labialisierten Vokale [Ø:, Ỷ:] mit den nicht labialisierten Vokalen [e:, i: ] zusammenfielen.

J.W. Goethe behielt seine fränkische Mundart und reimte “Zweifel…auf Teufel …[taefel].

Zur Zeit der Herausbildung der einheitlichen deutschen Schriftsprache entstanden im Ostmitteldeutschen (der Grundlage der deutschen Nationalsprache) folgende lautliche Charakterzüge:

1) Die Monophthongierung von ie, uo, ue zu [i:], [u:], [y:]. Also lieb [ie], guot, gruezenlieb [i:], gut, grüßen.

2) Die Diphthongierung von i, u(kurzes u), iuei [ae], au, eu. Also Min, hus, diutiscmein, Haus, deutsch.

3) Die Dehnung ehemaliger kurzer Vokale(gehen, e: Name a:)

4) Die Erhaltung des unbetonten e in Vor – und Nachsilben, also behalten, genommen ← aus bhalten, gnomen.

5) diehochdeutsche Lautverschiebung der Konsonanten; z.B

p → [ pf ] pund → pfund,

t → [ ts ] tunga → zunga

Obgleich sich Martin Luther bei der Übersetzung der Bibel auf das Sächsische stützte, bestand zwischen der Schriftsprache und der sächsischen Mundart nur eine relative Ähnlichkeit. So fallen, z.B. im Sächsischen, die Vokale mit und ohne Labialisierung zusammen: können lautet wie [kenən], für wie [fi:r]. Die Sachsen sprechen statt o, e → u, i. Z.B. lun „Lohn“, Sni „Schnee“.

Es gibt auch Abweichungen in der Länge und Kürze von Vokalen. (B. Bergmann “Sächsische Mundartenkunde“, 1969)

Die Schriftsprache aber hat in die gesprochene Sprache Sachsens leicht Eingang gefunden. Es lässt sich dadurch erklären, dass Sachsen ein Land mit regem städtischen Leben war.

In Leipzig, der Stadt der Druckereien, der Universität und der Messe, in Dresden, der Residenzstadt und der Stadt der Kunst, war die Schriftsprache nicht nur den Oberen geläufig, sondern sie stand auch durch Handel, Buchgewerbe, Kirche und Schule dem Volk nahe.

In der 2. Hälfte des 18. Jhs verlor Sachsen seine führende politische Rolle in Deutschland. Im 19 Jh. gewann Norddeutschland an politischer und ökonomischer Bedeutung. Die Aussprache des Niederdeutschen war “reiner” und hatte mehr lautliche Vorteile. Sie war auch schriftnah, d.h. sie stimmte mit der Rechtschreibung überein. J.W. Goethe betonte, dass er an der Aussprache der gebildeten Menschen in Norddeutschland wenig auszusetzen habe und dass sie als musterhaft gelten könne.

So bildete die Aussprache des Norddeutschen die Grundlage für die Aussprachenorm. Die deutsche Literatursprache ist also der Form nach hochdeutsch (ostmitteldeutsch sind Lexik und Grammatik), der Aussprache nach niederdeutsch - norddeutsch.

Die Regelung der deutschen Aussprachenorm machte eine komplizierte Entwicklung durch. Die Aussprache wurde wiederholt beschrieben, man versuchte, eine bestimmte Norm festzulegen. (ähnlich wie man die Rechtschreibung im 16. – 17. Jhd. genormt hat)

Die ersten Forderungen nach einer einheitlichen Aussprache gingen von der Bühne aus. Das war sehr aktuell, denn sonst wären die Schauspieler der Wandertheater in verschiedenen Gebieten des Landes schlecht oder überhaupt nicht verstanden worden. Die deutschen Schriftsteller und Dichter Lessing, Schiller und Goethe leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Regelung der deutschen Aussprache.

Goethe schrieb „die Regeln für Schauspieler”, wo er sagte: ”Wenn mitten in einer tragischen Rede sich ein Provinzialismus eindrängt, so wird die schönste Dichtung verunstaltet und das Gehör des Zuschauers beleidigt. Daher ist das Erste und Notwendigste für den Schauspieler, dass er sich von allen Fehlern des Dialekts befreie und eine vollständig reine Aussprache zu erlangen suche”.

Eine systemhafte Regelung der deutschen Aussprache bedurfte gründlicher Forderungen der Sprachwissenschaft. Im 19. Jh wandten sich die Linguisten der lebendigen Sprache dem gesprochenen Wort zu. Die Phonetiker beschrieben die Artikulation der deutschen Sprachlaute, wobei sie die Transkriptionszeichen (phonetische Schrift für die Bezeichnung der Laute) verwendeten.

Die erste Etappe der Kodifizierung der deutschen Aussprache begann Ende des 19. Jhs. An der Erarbeitung der Regelung der deutschen Bühnenaussprache nahmen Wilchelm Vietor, Eduard Sievers, Karl Luick und Theodor Siebs teil.

1885 erschien das Buch “Die Aussprache des Schriftdeutschen” von V. Vietor. Mit diesem Buch war der erste Schritt für die wissenschaftliche Erforschung der deutschen gesprochenen Sprache getan.

Der deutsche Germanist Th. Siebs setzte die Arbeit an der Untersuchung der gesprochenen Sprache fort. Er betrachtete als Grundlage für die Normierung der deutschen Aussprache die Aussprache der Schauspieler, die sich auf das Norddeutsche stützten.

Im Jahre 1898 versuchte Th. Siebs mit anderen namhaften Philologen und anerkannten Schauspielern, die deutsche Bühnenaussprache zu regeln und zu kodifizieren. Als Ergebnis erschien 1898 die erste Auflage der “Deutschen Bühnenaussprache” von Th. Siebs. Dieses Buch spielte eine große Rolle hinsichtlich der Regelung und Kodifizierung der deutschen Aussprachenorm. Es erlebte bis 1969 19 Auflagen und erschien später unter den Titeln “Hochsprache”, “Hochlautung”.

Mit der Zeit wurde die Bühnenaussprache als überlebt empfunden. Die deutschen Sprachwissenschaftler stellten fest, dass die „alte“ Aussprachenorm in der Sprechwirklichkeit durch eine allgemeinere Gebrauchsnorm ersetzt worden war. Die Aussprachenorm musste aufs Neue untersucht und beschreiben werden.

Die Arbeit an der Normierung und Kodifizierung der deutschen Aussprache wurde nach dem 2. Weltkrieg fortgesetzt. 1959 gründete man in Leipzig auf Vorschlag von Hans Krech die Redaktion des “Aussprachewörterbuches der allgemeinen deutschen Hochlautung”. Als Normierungsgrund für die Kodifizierung der deutschen Aussprache wählte man die Aussprache der Rundfunk- und Fernsehsprecher in Nachrichtensendungen, Programmansagen, Lesungen künstlerischer Texte und wissenschaftlicher Artikel.

Die erste Auflage des “Wörterbuches des deutschen Aussprache” (gekürzt WdA) erschien in Leipzig im Jahre 1964. Das Wörterbuch erlebte noch 3 Auflagen: 1969, 1972, 1974. Die Herausgeber waren bemüht, die Sprechwirklichkeit in den Mittelpunkt ihrer Analyse zu rücken.

Im Jahre 1962 erschien in Mannheim das Duden- Aussprachewörterbuch, Band 6, bearbeitet von Max Mangold und der Dudenredaktion unter Leitung von Paul Grebe. Die neue Auflage des Duden-Aussprachewörterbuches von 1974 heißt “Aussprachewörterbuch. Wörterbuch der deutschen Standardaussprache“. Es enthält 130.000 Stichwörter, darunter viele Fremdwörter und geographische Namen. Diese Auflage berücksichtigt experimentelle Ergebnisse der Verfasser des WdA.

1982 erschien das “Große Wörterbuch der deutschen Aussprache” (Leipzig). Zum Unterschied von allen bisher veröffentlichten deutschen orthoepischen Wörterbüchern werden in diesem Wörterbuch stilistische Varianten der deutschen Standartaussprache kodifiziert. Als phonostilistische Varianten werden ihre situationsbedingten Realisierungsformen angesehen.

Vgl:

“Duden”Großes WdA”

Haben

[ha:bn] [ha:bm]

Finden

[find,n] [findən]

 

2. Entwicklung der deutschen Aussprachenorm.

In der deutschen Aussprachenorm sind Ergebnisse vieler dynamischer Prozesse zu verzeichnen. In der Sprache existieren oft nebeneinander Varianten, die zum Teil in der Aussprache verschiedener Generationen bestehen. Z.B der Gebrauch des vokalisierten R ist in der modernen Aussprache schon als Norm anerkannt.

Einerseits können normgerechte Realisierungen einer Epoche mit der Entwicklung der Sprache als nicht mehr normgerechte empfunden werden. Andererseits stellt man fest, dass einige phonetische Erscheinungen aus dem Bereich des „negativen sprachlichen Stoffs“ zum genormten Gebrauch werden. Z.B. die Realisierung des [g] in der Endposition in Form von [x] Tag [ta:x] war früher normgerecht. Im Moment wird sie als umgangssprachlich – dialektal angesehen.

Das Vorhandensein solcher phonetischen Erscheinungen wird durch die Entwicklung der Sprache erklärt und zeugt davon, dass in der Sprache oft parallele Formen eine bestimmte Zeit koexistieren können. In der modernen Aussprachenorm stellt man folgende Typen phonetischer Varianten fest:

1) Phonetische Varianten, die sich durch verschiedene Vokale oder Konsonanten unterscheiden, z.B.

nutzen – nützen

Sinfonie – Symphonie

Gamasche – Kamasche

2) Phonetische Varianten, die sich durch Zahl der Laute unterscheiden, z.B. adelig – adlig

alleine – allein

3) Phonetische Varianten, die sich durch den Akzent unterscheiden,

z. B. darauf – darauf

4) Phonetische Varianten, die sich durch verschiedene Lautinterpretationen der Grapheme unterscheiden, z. B. [sti:l] und [Şti:l], oder [prospekte] und [proŞpekte].

Man muss die Aussprachenorm und den sogenannten Usus unterscheiden. Der Usus ist der eigentliche Sprachgebrauch, er „enthält” bestimmte Anzahl okkasioneller, (случайный) nicht traditioneller oder sogar nicht korrekter Realisierungen, von denen allerdings manche ziemlich stabil sein können. (Semenjuk. Die sprachliche Norm)

Vrgl. Gebürge statt Gebirge

Die Aussprachenorm steht diesen und ähnlichen Normverstößen relativ tolerant gegenüber. Der Gebrauch der Standardaussprache ist gegenwärtig weit verbreitet und nimmt weiter zu, vor allem bei der mittleren und jüngeren Generation.

In der mündlichen Kommunikation der Sprachträger kommt es trotzdem oft zur Vermischung sprachlicher Elemente aus allen Existenzformen der Sprache mit mehr oder weniger starkem dialektalen Einschlag. In der gewöhnlichen Unterhaltung herrscht die durch die Artikulation den Lautbestand und die Intonation mit der Mundart eng verbunden. Aber die Umgangslautung und Mundart unterscheiden sich voneinander durch ihr Verhältnis zur orthoepischen Norm. Für die Mundart haben die allgemeine orthoepische Norm und die Schrift keine Bedeutung. Die Mundart hat sich außerhalb und ohne Einfluss der Standardaussprache und der Schriftsprache entwickelt. Die Umgangslautung (wie die Umgangssprache im Allgemeinen) ist aber von der Schriftsprache abgeleitet. Die Mundart ist also die Sprache vor der Schrift, die Umgangssprache ist die Sprache nach der Schrift.

Die Umgangssprache entsteht auf der Basis eines bestimmten Dialekts, so dass sie einige phonetische Merkmale dieses Dialekts beibehält. Die Vertreter der bildungstragenden Schichten Berlins gebrauchen z.B. folgende phonetische Erscheinungen, die aus der berlinisch- brandenburgischen Umgangssprache stammen:

1) siehste, verstehstesiehst du, verstehst du?

2) raus, rein, runterheraus, herein, herunter

3) `n Haus, `ne Puppeein Haus, eine Puppe

4) ich hab`, ich geb` ← ich habe, ich gebe

Die Deutschen beherrschen mindestens zwei sprachliche Varianten, von denen in der Regel eine die Umgangssprache ist. Die gesprochene Umgangssprache beeinflusst in der letzten Zeit den schriftlichen Standard. Der lebendige ungezwungene Sprachgebrauch lockert in wachsendem Maße die Stilistik der Schriftsprache aus.

III. Phonetische Basis der deutschen Sprache

Das Schriftbild des Deutschen widerspiegelt nur ein relativ ungenaues Bild der Laute. Jedoch kann man anhand der Rechtschreibung die wesentlichen Regeln für das Sprechen ableiten.

Die Aussprache von Vokalen und Konsonanten ist mit der Position im Wort oder in der Wortgruppe und mit dem Akzent verbunden.

1) In erster Linie ist hier die Sprechsilbe zu berücksichtigen (offen oder geschlossen, von deren Qualität und Quantität des Vokals abhängen.

2) Der Absatz der Vokale (die Art der Verbindung zum nächsten Laut) ist absolut stark bei den kurzen Vokalen und relativ stark bei den langen.

3) Die Reduktion des Lautes [ə] in den Endsilben - en, -em, -el findet im Großen WdA ihren Ausdruck, wo 2 mögliche phonetische Varianten gegeben werden, Z.B. halten [halt'n] oder [haltən]. Nach Sonoren aber nur [komən].

4) Bei Doppelschreibung von Konsonanten in nicht zusammengesetzten Wörtern wird nur ein Konsonant gesprochen (lassen, hoffen).

5) Die Position des Konsonanten im Wort oder in der Wortgruppe und die Akzentstärke bestimmen den Grad der Behauchung des stimmlosen Verschlusslaute p,t,k (T on- starke Behauchung, Ren t e- schwache Behauchung, S t il - keine Behauchung).

6) Im Wort und Silbenauslaut werden keine stimmhaften Konsonanten gesprochen (Tag→[k]).

7) Die Entstimmlichung (оглушение) der stimmhaften Konsonanten nach einer Sprechpause und nach und vor stimmlosen Konsonanten wird als normgerecht erklärt. (Abbild [apbilt].

Die Aussprachenorm kodifiziert und regelt die Intonation der deutschen Sprache. Zu den wichtigen Elementen der Intonation gehört die Betonung im Satz, die Gliederung in Sprechtakte und die Tonführung.

1. Tiefschluss für die abgeschlossene (terminale) Sprecheinheit.

2. Tonschwebe in der nicht abgeschlossenen Sprecheinheit (weiterweisenden, progredienten).

3. Hochschluss in der fragenden Sprecheinheit (interrogativen).

Лекция № 2: Phonostilistische Varianten der deutschen Aussprachenorm

Цель занятия: анализ фоностилистических вариантов немецкого языка и сфер их реализации.

Занятие направлено на формирование следующих компетенций (в соответствии с ФГОС ВПО и ООП):

ОК-1 (владеет культурой мышления, способен к обобщению, анализу, восприятию информации, постановке цели и выбору путей её достижения);

ОК-6 (способен логически верно, аргументировано и ясно строить устную и письменную речь);

ОК-8 (готов использовать основные методы, способы и средства получения, хранения, переработки информации, готов работать с компьютером как средством управления информацией);

ОК-14 (готов к толерантному восприятию социальных и культурных различий, уважительному и бережному отношению к историческому наследию и культурным традициям);

ОК-15 (способен обобщать закономерности исторического процесса немецкоязычного сообщества);

ОК-16 (способен использовать навыки публичной речи, ведения дискуссии и полемики);

ОПК-2 (способен использовать систематизированные теоретические и практические знания гуманитарных, социальных и экономических наук при решении социальных и профессиональных задач);

ОПК-3 (владеет основами речевой профессиональной культуры);

 

Образовательные технологии: метод проблемного изложения в сочетании с интерактивными методиками в виде встроенных в ход лекции вопросов к аудитории, апеллирующих к наличному опыту и знаниям последней.

 

План занятия

1.Allgemeine Informationen

2. Die erste phonostilistische Variante.

3. Die zweite phonostilistische Variante.

4. Die dritte phonostilistische Variante.

5. Die vierte phonostilistische Variante.

 

Die Aussprachenorm unterliegt bei der Realisierung in verschiedeneren Situationskontexten vielerlei Varianten im Rahmen der Standardaussprache. Die Wahl dieser Varianten wird durch folgende Faktoren bestimmt:

1) Den Vorbereitungsgrad der Rede des Sprechers (vorbereitete/ nicht vorbereitete Rede).

2) Die Partnerbezogenheit (Monolog/Dialog/Polylog).

3) Die Kommunikationsabsicht (informierende/aktivierende/emotional bewegende Rede).

4) Den Ausdruck des sachlichen Inhalts (nominale/erklärende Rede, die logische Beziehungen zwischen Redekomponenten ausdrückt).

5) Kommunikatinsbedingungen (öffentliche/alltägliche Rede).

6) Soziale Beziehungen zwischen den Gesprächspartnern (offizielle/intime Rede).

7) Raumverhältnisse (großer/kleiner Raum).

Mit den Aussprachevarianten befasst sich die linguistische Disziplin, die Phonostilistik heißt. “Die Phonostilistik ist der jüngste Zweig der funktionalen Stilistik. Sie untersucht ausschließlich die gesprochene Sprache (mündliche Äußerungen). Die Schriftsprache, den geschriebenen Text hat zum Gegenstand der Analyse die funktionale Stilistik.

Die funktionale Stilistik analysiert den Sprachbereich, die Phonostilistik geht von dem Bedingungsbereich der Kommunikation aus.

Der Anstoß zur Schaffung der Phonostilistik wurde von Trubetzkoj gegeben, der den Begriff “Lautstilistik” eingeführt hat.

Die erste phonostilistische Variante

Sie konstituiert die vorbereitete offizielle (distante) Rede in Monologform vor großem Publikum. (feierliche Rede, Appellation, künstlicher Vortag – Gedichte, Prosa).

“Außer der emotional-gefärbten Rede kann nach dieser phonostilistischen Variante auch die sachlich-informierende, vorbereitete öffentliche Rede (wissenschaftliche Vorlesung, politischer Vortrag) vor großem Publikum gestaltet werden.

Die erste phonostilistische Variante wird durch eine deutliche Lautung als Folge der sorgfältigen gespannten Artikulation geprägt. Als phonetische Besonderheiten dieser Variante gelten:

1) Die minimale Zahl der koartikulatorisch-assimilatorischen Erscheinungen;

2) Die starke Aspiration (Behauchung) von p,t,k – die quantitative Reduktion der Vollvokale in unbetonter Position.

3) Ein sehr wichtiges Element der 1. phonostilistischen Variante ist der strenge Rhythmus. Der Rhythmusistfür die Redegestaltung unentbehrlich, weil er das Verständnis erhöht.

Die Sprechtexte der 1. phonostilistischen Variante haben trotz mancher Unterschiede in der intonatorischen Struktur (vgl. eine feierliche Rede und eine wissenschaftliche Vorlesung) gemeinsame Züge. Sie zeichnen sich aus:

1) Verlangsamtes Sprechtempo (damit sich das Gesagte besser einprägt);

2) Längere logische Pausen zwischen den Sprechtakten und Aussprüchen;

3) Intonatorische Hervorhebung der sinnwichtigen Kerne in Ausspruch und Äußerung;

4) Eine melodisch gleichmäßige, eintönige Gestaltung der informationsarmen Rede.

Die aktivierende, emotional bewegende Rede besitzt eine Anzahl von Eigentümlichkeiten, die nur für die phonetische Gestaltung dieser Sprechsorte typisch sind. Hier geht es um bewusstes Einwirken des Sprechers aus seinen Gesprächspartner. Der Sprecher verfolgt das Ziel bestimmte Gefühle wie Freude, Begeisterung, Hass, Zorn, Trauer, Abscheu usw. bei seinem Hörer auszulösen oder sie zu verstärken.

Dem Sprecher stehen in erster Linie sprecherische Ausdrucksmittel zur Verfügung. Mimik und Gestik spielen dabei auch gleichfalls eine wichtige Rolle.

Die zweite phonostilistische Variante

Sie kennzeichnet die öffentliche (kontakte) Rede in Dialogform. Der Vorbereitungsgrad kann unterschiedlich sein. Nach dieser Variante werden einerseits emotional-gefärbte klassische Dramen gestaltet, andererseits die sachlich informierende Rede im Unterricht (Klärungsgespräch im Fremdsprachenunterricht), Überzeugungsgespräch, wissenschaftliche Diskussionen auf Konferenzen, offizielles Gespräch in einer Versammlung oder Sitzung. Die phonetische Gestaltung der letzten kann der neutralen Aussprache nahe kommen.

Im Unterschied zum vorbereiteten Monolog hat das Gespräch eine besondere Struktur, die durch Fragen und Antworten gekennzeichnet ist. Man gebraucht verschieden Fragetypen wie Problemfragen (Klärungsfragen) und Entscheidungsfragen (Alternativfragen). Jeder Fragetyp hat seine besondere Aufgabe und wird dementsprechend phonetisch unterschiedlich realisiert.

1) Phonetische Mittel zur Gestaltung des Gesprächs werden vom sozialen Verhältnis zwischen den Gesprächspartnern bestimmt. Je offizieller das Verhältnis ist, desto gewählter sind die phonetischen Mittel. Je vertrauter das Verhältnis ist, desto weniger gewählter sind sie.

2) Die Wahl der phonetischen Mittel hängt auch von der Kompliziertheit des Gesprächsgegenstandes ab. Je komplizierter der Gesprächsgegenstand ist, desto gewählter sind die phonetischen Mittel. Die Bestimmung der phonetischen Mittel kann bewusst gesteuert werden. Der Sprecher plant sie als zusätzliche Wirkungskomponenten. Dabei meint man die Stimme des Sprechers, seine Artikulationen und die ganze intonatorische Gestaltung seiner Worte.

Die zweite phonostilistische Variante wird durch eine deutliche Lautung der Rede mit einer geringen Zahl von Reduktionen geprägt. Diese Variante kennzeichnen gemäßigte Aspiration der Laute p,t,k, Gebrauch des uvularen [R] und das Erscheinen des velaren [ ]

Für die intonatorischen Mittel dieser Variante ist die Variabialität des Tempos, der Lautheit, der Akzentuierung; Nichtakzentuierung des Timbres [tebres] kennzeichnend.

Die dritte phonostilistische Variante

Sie charakterisiert die unvorbereitete (spontane) Rede in Monologform mit unterschiedlichem Grad an Offizialität. Nach dieser Variante können Kommentare, Betriebsreportagen (sachlich informierende unvorbereitete Rede) und Sportreportagen, Monologe im Alltag (die aktivierende emotional-gefärbte unvorbereitete Rede) gestaltet werden. Der Gebrauch dieser Variante in der offiziellen Rede schafft den Effekt der Mitbeteiligung des Hörers, den Effekt seines Dabeiseins. Als phonostilistische Besonderheiten dieser Variante gelten quantitative und qualitative Reduktion der Vollvokale in Dienstwörtern (Artikeln, Pronomen, Partikeln) (in unbetonten offenen und relativ geschlossenen Silben werden die deutschen Vokale halblang oder kurz ausgesprochen, wobei ihre Qualität erhalten bleibt), das Anwachsen der assimilierten Formen, Schwächung der Aspiration des Fortes (der p, t, k) und der Gebrauch des vokalisierten [Þ].

Die abgeschwächte Artikulationsspannung kennzeichnet diese Variante. Sie kommt in akzentlosen schnell gesprochenen Wortgruppen besonders deutlich zum Ausdruck. Für die intonatorische Gestaltung dieser Variante ist das Aneinanderreihen der kurzen Sprechtakte mit Halbschluss und Überlegungspausen sowie die ungleichmäßige Verteilung der akzentuierten Silben typisch. Die Intonation wird durch scharfe Melodienkonturen, starke Variabilität des Tempos und Lautheit, durch Überlegungspausen und Stockungen gekennzeichnet. An der Gestaltung der spontanen Rede nehmen auch die Gestik und Mimik teil.

 

Die vierte phonostilistische Variante

Sie ist die Lautung des Alltagsdialogs. (Unterhaltungsgespräch) Er kann ruhig, sachlich-informierend oder emotional stark gefärbt sein. Was zeichnet diese Variante aus? Das Unterhaltungsgespräch wird durch den Austausch von Äußerungen zwischen den Gesprächspartnern charakterisiert. Der Sprecher und der Hörer wechseln ständig die Rollen. Die Rückinformationen verlaufen schneller als in der distanten Rede in Monologform.

Die Äußerungen der Gesprächspartner hängen von der konkreten Situation und von der sprechsprachlichen Partnerreaktion ab. Im Unterschied zum Klärungsgespräch (siehe die 2. phononostilistische Variante) hat das Unterhaltungsgespräch einen überwiegend zufälligen, intimen, emotional gefärbten Charakter. Es wird in ungezwungenen, nicht offiziellen Situationen verwendet.

Das Unterhaltungsgespräch ist meistens nicht geplant, ist in Bezug auf das Thema und Verlauf umgebunden. Es wird dabei keine formelle Vollständigkeit der Sätze verlangt.

Im Unterhaltungsgespräch ist es meistens schwer, einzelne Sprechtakte und Aussprüche herauszugliedern, weil hier oft einige Glieder überhaupt fehlen.

Das Fehlende wird vom Gesprächspartner aus dem Kontext hergestellt. Im Dialog ist oft die Tonführung nicht abgeschlossen, um zu zeigen, dass das Gespräch noch nicht zu Ende ist. Der Sprecher gibt damit seinem Partner die Möglichkeit das Gespräch zu vollenden.

Лекция № 3: Phonologie und Phonetik

Цель занятия: сопоставление фонологии и фонетики как разделов языкознания.

Занятие направлено на формирование следующих компетенций (в соответствии с ФГОС ВПО и ООП):

ОК-1 (владеет культурой мышления, способен к обобщению, анализу, восприятию информации, постановке цели и выбору путей её достижения);

ОК-6 (способен логически верно, аргументировано и ясно строить устную и письменную речь);

ОК-8 (готов использовать основные методы, способы и средства получения, хранения, переработки информации, готов работать с компьютером как средством управления информацией);

ОК-14 (готов к толерантному восприятию социальных и культурных различий, уважительному и бережному отношению к историческому наследию и культурным традициям);

ОК-15 (способен обобщать закономерности исторического процесса немецкоязычного сообщества);

ОК-16 (способен использовать навыки публичной речи, ведения дискуссии и полемики);

ОПК-2 (способен использовать систематизированные теоретические и практические знания гуманитарных, социальных и экономических наук при решении социальных и профессиональных задач);

ОПК-3 (владеет основами речевой профессиональной культуры);

 

Образовательные технологии: метод проблемного изложения в сочетании с интерактивными методиками в виде встроенных в ход лекции вопросов к аудитории, апеллирующих к наличному опыту и знаниям последней.

 

План занятия

1. Zur Entwicklung der Phonologie als Wissenschaft

2. Forschungsmethoden der Phonetik und Phonologie.

3. Aspekte des Sprechvorgangs.

 






Не нашли, что искали? Воспользуйтесь поиском:

vikidalka.ru - 2015-2024 год. Все права принадлежат их авторам! Нарушение авторских прав | Нарушение персональных данных