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I. Zur Entwicklung der Phonologie als Wissenschaft




Die Phonologie konstituierte sich als eine selbständige linguistische Disziplin in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts. Auf dem ersten internationalen Linquistenkongress, der 1928 in Haag stattfand, traten 3 russische Sprachforscher Trubetzkoj, Karcevskij und Jakobson mit einem kurzen Programm auf. Sie bestanden auf einer sauberen Trennung zwischen Phonetik und Phonologie.

Die Thesen dieses Programms wurden von den Mitgliedern des Prager linguistischen Vereins vorbereitet. Der Prager linguistische Verein wurde 1926 gegründet. Zu seinen Mitgliedern neben Trubetzkoj andere namhafte Sprachwissenschaftler, darunter waren bekannte tschechische Gelehrte V. Mathesius, B.Trinka und J.Vaschek.

Das Hauptwerk von Trubetzkoj “Grundzüge der Phonologie” wurde im Jahre 1939 (erst nach seinem Tode) veröffentlicht. In diesem Buch wies Trubetzkoj darauf hin, dass die Abgrenzung der Phonologie von der Phonetik auf dem Unterschied zwischen Sprache und Sprechen beruht. Er stützte sich dabei auf die Konzeption von Baudoin de Courtenay und F. de Saussure. Nach ihren Auffassungen sind die Sprache (das Sprachgebilde) und das Sprechen (die Rede) verschiedene Phänomene. Die Sprache wird als geistig-soziales Phänomen betrachtet, das im Bewusstsein von Sprachträgern existiert. Das Sprechen aber stellt eine geistig-physiologische Tätigkeit, einen Kommunikationsprozess dar. In Anleitung an den Unterschied zwischen Sprache und Sprechen bezeichnete Trubetzkoj die Phonologie als “Sprachgebildelautlehre” (язык) und die Phonetik als “Sprechaktlautlehre”(речь).

Nach seiner Ansicht haben die Phonetik und die Phonologie verschiedene Methoden und Aufgaben. Zu den wichtigsten Aufgaben der Phonetik gehören: die Beschreibung der Muskeltätigkeit der Sprechorgane bei der Lautbildung und die Erforschung der akustischen und wahrnehmbaren Eigenschaften einzelner Sprechlaute und Lautverbindungen. Dementsprechend unterscheidet man die Bereiche der 1) artikulatorischen, 2) auditiven, 3) akustischen Phonetik. Die Phonetik untersucht die lautliche, akustische Seite der menschlichen Rede. Die Sprechlaute werden als einmalige und individuelle Erscheinungen durch die Muskeltätigkeit des Sprechapparats erzeugt. Vom Standpunkt der Akustik aus sind die Sprechlaute Schallwellen, die von unserem Gehörorgan wahrgenommen werden.

Bei der Erforschung der Sprechlaute verwendet die Phonetik naturwissenschaftliche Methoden, sie ist deshalb eine explorative Wissenschaft.

Die wichtigste Aufgabe der Phonologie ist die Analyse des phonologischen Systems jeder konkreten Sprache. Die weitere Aufgabe der Phonologie lautet: wie gebraucht die Sprache ihr phonologisches System zur Bildung sprachlicher Einheiten, die größer als Phonem sind (und zwar Silbe, Wort, Wortgruppe, Satz.)

Dementsprechend sind die Bereiche der Morphologie, der Akzentologi e und der syntaktischen Phonologie (Intologie) zu unterscheiden.

Die Phonologie ist eine Funktionswissenschaft, sie untersucht die sprachliche Funktion der Laute. Im Gegensatz zur Phonetik, für die alle wahrnehmbaren Lautnuancen wichtig sind, haben für die Phonologie nur diejenigen Lauteigenschaften einen Wert, die von der Sprache als bedeutungsunterscheidende Signale benutzt werden.

Der sprachliche Wert der Lauteigenschaften äußert sich in phonologischen Oppositionen, z.B. packen-backen, Karten-Garten.

Trubetzkoj meint, dass die Methoden der Phonologie den Methoden der Grammatik ähnlich sind. Obwohl Trubetzkoj Phonetik und Phonologie als verwandte Wissenschaften betrachtete, forderte er eine strenge Abgrenzung der Phonologie von der Phonetik.

Es entstanden verschiedene phonologische Strömungen und Schulen, die die Phonologie und das Phonem unterschiedlich auffassten. Die russischen Phonologen protestierten dagegen, dass die Phonologie von der Phonetik getrennt wird und traten für ihre Einheit auf. Die weitere Entwicklung verschiedener phonologischen Schulen zeigte, dass die rein formalistische Beschreibung des phonologischen Systems der Sprache unfruchtbar war, weil sie die Beziehungen zwischen sprachlich-phonologischer und phonetischer Ebene außer Acht ließ. Eine konsequente Sprachbetrachtung, die sich auf die Einheit von Sprache und Sprechen, Norm und Realisation stützt, erwies sich in der russischen Phonologie als richtig und produktiv. Auch in der deutschen Phonologie entstand eine Richtung, die den praktischen Anforderungen der Pflege der deutschen Standartaussprache entspricht.

Die Verfasser der “Theoretischen Phonetik der deutschen Sprache” Kosmin, Bogomasowa und Hitzko betrachten die Phonologie als einen Bestandteil der Phonetik. Nach ihrer Ansicht gliedert sich die Phonetik in 3 Hauptteile: experimentale Phonetik, normative Phonetik und Phonologie.

Die experimentale Phonetik befasst sich mit der Erforschung der Physiologie und Akustik des Sprechbewegungsablaufs, sowie mit der Wahrnehmung des Sprechkontinuums.

Die normative Phonetik ist diePhonetik des Sprachusus, sie beschäftigt sich mit der Aussprachenorm jeder konkreten Nationalsprache der Gegenwart.

Die Phonologie (funktionale Phonetik) erforscht die sprachliche Funktion der Laute und ihrer Verbindungen.

Der Phonembegriff ist mit 2 anderen wichtigen phonologischen Begriffen eng verbunden: mit dem Begriff der phonologischen Opposition und dem Begriff des distinktiven (unterscheidend) Merkmals. Wenn man 2 ähnliche Lautkontexte (Wörter mit fast gleichem Lautbestand) miteinander vergleicht, die sich nur durch einen Laut (oder Lauteigenschaft) in der Sprache unterscheiden (z.B. mein-dein, fein-sein), so werden solcheGegenüberstellungen von 2 Wörtern in der Phonologie als phonologische Oppositionen bezeichnet. Unter phonologischer Opposition wird eine Gegenüberstellung von 2 Lauteigenschaften aufgefasst, die in einer konkreten Sprache zum Wortunterschied gebraucht wird.

Die Glieder einer phonologischen Opposition sind nach Trubetzkoj als die kleinsten phonologischen Einheiten oder Phoneme anzusehen, weil sie sich durch Wortvergleichung nicht in noch kleinere Einheiten zerlegen lassen.

Da die meisten Phoneme jeder konkreten Sprache untereinander Oppositionen bilden können, weist jedes Phonem im Vergleich zu den anderen Phonemen eine bestimmte Gesamtheit von distinktiven Merkmalen auf: z.B. im Deutschen bieten-bitten, bieten-baten, bieten-boten, dir-Tier, dir-wir, dir-vier usw.

Nach Auffassung von Trubetzkoj tritt jedes gegebene Phonem im Redefluss in zahlreichen Sprechlauten auf. Er betrachtet die Sprechlaute als materielle Symbole der Phoneme oder als ihre phonetischen Varianten. Im Redefluss erscheinen die Phoneme als Sprechlaute in verschiedenen phonetischen Kontexten. Ihre Position (Stellung) im Kontext kann verschieden sein. Die Summe aller Kontexte, in denen das gegebene Phonem vorkommt, wird seine Distribution genannt.

Jede phonetische Variante ist vom jeweiligen Kontext abhängig und wird je nach der Position und nach den Nachbarlauten unterschiedlich realisiert. (d.h. unterschiedlich gesprochen und als ein bestimmter Gehöreindruck wahrgenommen). Z.B. wird das deutsche Phonem /k/ in verschiedenen Wörtern unterschiedlich realisiert: kalt, kühl, wachsen, Sieg usw.

Jede konkrete Phonemrealisation wird mit dem Terminus Allophon bezeichnet. Um die Phoneme einer konkreten Spreche zu identifizieren (bestimmen), verwendet man sowohl das semantische, als auch das distributive Verfahren. Wenn alle Phoneme einer gegebenen Sprache identifiziert worden sind, muss man den phonologischen Gehalt jedes einzelnen Phonems bestimmen. Unter phonologischen Gehalt fasste Trubetzkoj die Gesamtheit aller phonologisch relevanten Eigenschaften eines Phonems auf. Der phonologische Gehalt des Phonems lässt sich in phonologischen Oppositionen bestimmen. Es kommt dabei darauf an, die Oppositionsbezeichnungen zwischen den identifizierten Phonemen zu untersuchen und auf Grund dieser Beziehungen das Phonemsystem einer konkreten Nationalsprache aufzustellen.






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