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Die Dunkelmännerbriefe




Die „Dunkelmännerbriefe“ (1515—1517), die im Resultat des berühmten Streites des humanistischen Gelehrten Reuchlin (1455—1522) mit dem zum Christentum übergegange­nen, glaubenseifrigen Juden namens Pfefferkorn entstanden waren, sind ein in Latein abgefaßtes Gemeinschaftswerk des deutschen Humanismus, durch das die scholastische Gelehr­samkeit zum Gespött (предмет насмешек) ganz Europas wurde. Zu den Mitver­fassern dieses satirischen Meisterwerks zählen Ulrich von Hutten und sein Lehrer Crotus Rubeanus, während die Autor­schaft anderer Humanisten unbewiesen bleibt.

Die „Dunkelmännerbriefe“ stellen eine Sammlung von mehr als hundert fingierten Briefen europäischer Theologen an Magister Ortwin Gratius dar, in denen die Geistlichen als vermeintliche Verfasser durch barbarisches, fehlerhaftes Küchenlatein, vermischt mit deutschen Brocken, und Unwissenheit ihre Halbbildung und geistige Borniertheit offen­barten. Ihre Rückständigkeit, Pseudogelehrsamkeit und sitt­liche Verwilderung wurden nunmehr geradezu sprichwörtlich.

Die «.Dunkelmännerbriefe» besiegelten den Triumph des Humanismus über mittelalterliche Scholastik und die ge­samte katholische Ideologie, den Sieg des neuen, diesseitig lichten Geistes über die finsteren lebensfeindlichen Mächte des Alten.

Die Schreibmanier der «Dunkelmännerbriefe» zeichnet sich durch Schärfe und Lebendigkeit, durch den Reichtum an feiner Ironie, bösem Sarkasmus und gelegentlich derbem volkstümlichem Witz aus. Gerade diesen Eigenschaften verdankt diese antiklerikale Satire ihren so großen Erfolg und tiefe Wirkung. Wissarion Belinski gab ihr eine sehr hohe Wertschätzung, er verglich sie mit den Komödien des Aris­tophanes, den Dialogen des Lukianos und den Voltairschen philosophischen Erzählungen.

9. „ Lobrede auf die Torheit“ von Erasmus von Rotterdam

Der große Gelehrte und Parteigänger sehr gemäßigter bürgerlicher Opposition, das Haupt des europäischen Huma­nismus Erasmus von Rotterdam (1466—1536) war eine recht widersprüchliche Persönlichkeit, die in Zeiten heftigster Auseinandersetzungen im politischen und religiösen Bereich ein beschauliches Leben erstrebte und das christliche Ethos mit dem Geist der Antike zu vereinigen suchte. Unter den zahlreichen Schriften des humanistischen Gelehrten und Schrifstellers ragt seine um­fassende, aus zwei Teilen bestehende Satire auf die damaligen Zustände «Lobrede auf die Torheit» (1509) hervor. Indem er zur scheinbaren Widersinnigkeit in der Konzeption und Ge­dankenführung greift (Die Torheit betritt die Rednerkanzel, lobt sich selbst als Herrscherin der Welt), unterwirft der Ver­fasser darin alle Bevölkerungsschichten einer vernichtenden Kritik: den römischen Papst, dieser Statthafter Gottes auf Erden, der sich gleichsam ein Raubritter benimmt, den deut­schen Kaiser, der an das Wohl seiner Untanen gar nicht denkt, eigennützige weltliche und geistliche Würdenträger, unehrliche Richter, bramarbasierende Landsknechte, Handwerker, Wucherer, Kaufleute, Ärzte u. a. Aufs Korn genommen wer­den auch dumme Grammatiker, eitle Philosophen und viele andere Berufe und Stellungen. Verspottet werden in dem Werk also menschliche Torheiten wie gesellschaftliche Mißstände. Mit seiner „Lobrede auf die Tornheit“ tritt Erasmus von Rotterdam in die Fußstapfen der Narrenliteriatur, er knüpft an «Das Narrenschiff» von Sebastian Brant an, der ihm als Vorbild diente. Die hervorragende Satire erinnert gleich­falls an die antiken Autoren Lukianos und Plautus. Dieses zutiefst humanistische Werk ist eines der lebendigsten Zeug­nisse der lateinisch geschriebenen Literatur. Es ist lebens­wahr in jeder Beziehung; die Gestalten, die hier hervortreten, zeichnen sich durch eindringliche Anschaulichkeit und Un­verwechselbarkeit aus. Die böse Satire, die sich an vielen Stellen geradezu bis zum Sarkasmus steigert, vereinigt sich darin aufs glücklichste mit Humor und Komik. Das Buch erfreute sich zu Lebzeiten des Verfassers großer Beliebtheit unter den Humanisten, den breiten Massen aber blieb dieses Mei­sterwerk des europäischen Humanismus lange Zeit unzu­gänglich, weil es lateinisch abgefaßt war.






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