Leben und arbeiten im 21. Jahrhundert

Im Jahre 2030 werden vielleicht acht Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die Hälfte von ihnen werde sich, wenn politisch alles gut gehe, eines Wohlstandes erfreuen, der dem in den Industrieländern des 20. Jahrhunderts entspreche. Hierfür würden gut viermal so viele Dienstleistungen anzubieten sein wie Ende 1999. Dabei sei schon heute die Erde Ökologisch weit überbeansprucht. Wir verlieren auf der Erde gegenwärtig pro Sekunde rund 3000 Quadratmeter Wald und vielleicht 1000 Tonnen Mutterboden. Wir erzeugen pro Sekunde nahezu 1000 Tonnen Treibhausgase, die das Klima zu einem Abrutschen bringen können. Wie soll das gut gehen? In Zentrum der Antwort stehe die Öko-Effizienz. Wir müssen lernen, mit den Schätzen der Natur, mit Wasser, Energie, Land und Rohstoffen wesentlich eleganter und effizienter umzugehen, so Ernst Ulrich von Weizsäcker, Präsident des Wuppertaler-Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Er ist der Meinung, die Weltbevölkerung wachse und die Lebenserwartung steige, die natürlichen Ressourcen der Erde seien begrenzt und werden knapper.

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ABWASSER FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT

Als Hauptabnehmer für das gereinigte Abwasser kann man gegenwärtig wie auch noch in weiterer Zukunft jedoch die Landwirtschaft ansprechen, da sie nicht nur das Wasser seihst zur Feldbewässerung verwenden, sondern in gewissem Umfang auch die im Abwasser enthaltenen Pflanzennährstoffe ausnutzen möchte. Das alte Rieselfeldverfahren, das wir an anderer Stelle schon beschrieben haben, stellt eine solche Abwasserverwertung dar, wobei die Reinigung des Abwassers und seine Verwertung räumlich und zeitlich zusammenfallen. In einem gewissen Sinne liegt darin jedoch ein Nachteil, weil zwischen den Anforderungen an die Abwasserreinigung und den Wünschen nach optimaler Bewässerung der Kulturpflanzen häufig Kompromisse geschlossen werden müssen. Das hat schließlich dazu geführt, daß man die Reinigungsaufgabe von der Verwertung trennt und den Ablauf biologischer Kläranlagen nur in der Vegetationsperiode auf die Flächen bringt.

Einemoderne landwirtschaftliche Abwasserverwertungsanlage setzt daher heute ein biologisches Klärwerk, das ausschließlich nach wasserwirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben wird, voraus. Erst wenn das Abwasser so weit gereinigt ist, daß es auch unbedenklich in ein Gewässer eingeleitet werden kann, läßt sich eine von jedem Zwang befreite landwirtschaftliche Nutzung einrichten. Dabei ist es heute vor allem das Beregnungsverfahren, das für die Verteilung des Wassers auf den Kulturflächen gewählt wird. Über große unterirdische Rohrleitungen wird das gereinigte Abwasser vom Klärwerk aus mit Hilfe von Pumpstationen bis ins Verwertungsgebiet gefördert.

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