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Aus der Geschichte der deutschen Aussprachekodifizierung




Unter K o d i f i z i e r u n g der Aussprache versteht man das Fixieren, schriftliches Festhalten der vorbildlichen, erwünschten Aussprachevarianten.

Die Entwicklung jeder Nationalsprache hängt aufs engste mit der Geschichte des Landes zusammen. Deshalb ist es durchaus verständlich, dass das zersplitterte, in mehrere kleine Fürstentümer zerstückelte Deutschland lange Zeit keine einheitliche Sprache und keine kodifizierte Aussprache hatte. Jede Region sprach ihren Dialekt, den der Nachbar oft nicht verstand. Durch die politische und wirtschaftliche Isolation einzelner Länder vergrößerten sich mit der Zeit die Unterschiede zwischen den Dialekten, jeder davon ging seinen historischen Weg. Es gab in Deutschland viele Jahrhunderte lang kein starkes wirtschaftliches oder politisches Zentrum, das die vielen Fürstentümer zu einem Land hätte vereinen können. Das erschwerte wesentlich die wirtschaftlichen und kulturellen Kontakte zwischen den Orten, verstärkte noch mehr ihre Isolation.

Die Herausbildung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache begann mit der Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche. Das verwirklichte Martin Luther 1521-34. Damit begann jedoch die Entwicklung der Normen für die deutsche Schriftsprache (Hochsprache). Diese Normen galten zuerst nur für Sachsen, wo M. Luther lebte und wirkte, für die sächsische Kanzlei und sächsische Druckereien. Allmählich aber verbreiteten sie sich auch auf die anderen Gegenden, vor allem durch die Bücher. Das waren jedoch die Normen für die geschriebene, nicht gesprochene Sprache. Bis zur Herausbildung der Aussprachenormen hat es noch Jahrhunderte gedauert.

Den ersten Schritt zur Normierung der deutschen Aussprache machten nicht die Linguisten, sondern die Künstler – die Theaterleute. Deutsche Wander-schauspieler brauchten ein Verständigungsmittel in allen Teilen des Landes, um Publikum bei ihren Vorstellungen zu haben, deshalb setzten sich große deutsche Dichter und Schriftsteller aktiv für die Regelung der Aussprache ein. J.W. Goethe, z.B., der daran interessiert war, dass seine Dramen überall in Deutschland verstanden werden, schrieb als erster „Regeln für Schauspieler“. Das war der erste Schritt zur Regelung der deutschen Aussprache. In diesen Regeln rief er die Schauspieler auf, sich von den Fehlern des Dialektes zu befreien und eine „vollständig reine Aussprache“ zu erlangen. Die Regeln zur Artikulation waren zwar sehr allgemein, doch das war ein kühner Regelungsversuch.

Eine systematische Regelung der deutschen Aussprache begann viel später, erst im 19. Jahrhundert. Sie erfolgte ebenfalls im Auftrag der Bühne, für die sie lebenswichtig war. So erschien 1885 das Buch von W. Vietor „Die Aussprache des Schriftdeutschen“. Das war eine Hilfe für die einheitliche Umsetzung der Buchstaben in die Laute, eine Lesehilfe. Sie lehrte die Leser einen geschriebenen deutschen Text mehr oder weniger gleich in einen mündlichen umwandeln, weil nicht alle Buchstaben in verschiedenen Regionen gleich gesprochen wurden. Dieses Werk ermöglichte allen Deutschen, die lesen konnten, eine mehr oder weniger gleiche Aussprache von schriftlichen Zeichen.

Der bekannte deutsche Germanist Theodor Siebs forschte über die Sprechart der deutschen Schauspieler, die sich an der norddeutschen Aussprache orientierten. Er und seine Helfer untersuchten die ruhige Sprechweise der Schauspieler an 22 großen deutschen Bühnen und fixierten die Ausspracheweise der Wörter in phonetischer Transkription. Ihre Ergebnisse fassten sie 1898 in dem ersten richtigen deutschen Aussprachewörterbuch zusammen, das „Deutsche Bühnenaussprache“ hieß. Damit wurde der Grundstein zur richtigen Kodifizierung der literarischen deutschen Aussprache (Hochlautung) gelegt, zum Verfassen von Aussprachewörterbüchern.

Die Normen von Th. Siebs verlangten eine deutliche Artikulation aller Laute, eine langsame und laute Sprechweise, sehr genaue Produktion aller Vokale, eine besonders präzise Artikulation der Konsonanten. Diese Normen waren ein Ideal, das man anstreben sollte, vor allem an den Universitäten, in den Schulen, in der Kirche, im öffentlichen Leben.

Viele Jahrzehnte war die „Deutsche Bühnenaussprache“ das einzige Regelwerk für die deutsche Hochlautung. Erst nach dem Krieg, als das geteilte Deutschland sich vom Kriegselend einigermaßen erholt hat, machte man sich – in beiden deutschen Staaten getrennt – an die Forschung der wirklich gesprochenen Sprache, nicht der Sprechweise der Künstler. So erschien 1962 in Mannheim (BRD) das erste Duden-Aussprachewörterbuch, Band 6. Es wurde von der Duden-Redaktion unter der Leitung von Paul Grebe konzipiert und herausgegeben. Die Autoren blieben noch bei strengen Normen der Bühnenaussprache, berücksichtigten aber einigermaßen die gemäßigte Hochlautung. Diesem Werk folgte 1964 das „Wörterbuch der deutschen Aussprache“ (DDR), das von einem Autorenkollektiv unter Hans Krech vorbereitet wurde. Dieses Wörterbuch nahm mehr Rücksicht auf die allgemeingültige, gemäßigte Aussprache, denn seine Autoren orientierten sich nicht mehr an der Bühne, sondern an der Aussprache guter Rundfunk- und Fernsehsprecher, die dem Alltagsverkehr näher als Künstler standen.

1982 erschien das letzte DDR-Ausspracheregelwerk – „Großes Wörterbuch der deutschen Aussprache“. Es enthielt schon stilistische Varianten der deutschen Standardaussprache und ging – zwar bescheiden, aber doch – auf die Intonationsnormen ein. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands fixiert die Veränderungen in der deutschen Aussprache die Duden-Redaktion. Sie sorgt auch für die Neuauflagen des Duden-Aussprachewörterbuches.

Neue Ausgaben des DUDEN-Aussprachewörterbuches werden stets erweitert, vor allem durch geographische Namen und Fremdwörter. Heute heißt das wichtigste Regelwerk der deutschen Hochlautung „Aussprachewörterbuch. Wörterbuch der deutschen Standardaussprache“. Es widerspiegelt die Normen, die zurzeit als angemessen, gebräuchlich in gebildeten Kreisen, deshalb auch anstrebenswert gelten.

Die deutsche Aussprachenorm gilt im Allgemeinen als schriftnah (die Ausspracheregeln weichen nicht sehr weit von der Schreibung ab) und überregional, d.h., sie gilt für den gesamten deutschsprachigen Raum, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Schulen und Hochschulen, auch Massenmedien tragen sie in die Massen, und so wird sie langsam zur allgemeinen Aussprachenorm, obwohl die regionalen Aussprachevarianten noch bei weitem nicht vergessen sind.






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