Wortarten und ihr Stilwert im Deutschen.

Jede Wortart zeichnet sich durch lexikalische und grammatische Eigenheiten aus und diese Eigenheiten bedienen ihre Bedeutung und ihren Stilwert. Ein und derselbe objektive Sachverhalt kann mit Hilfe der Wortarten sprachlich ausgestaltet werden:

· Es dämmert

· Es wird dämmerisch

· Die Dämmerung bricht ein

Das Verb ist dazu berufen, Tätigkeit, Zustände, Ereignisse festzusetzen, sie zeitlich zu bestimmen, mit Handlungsträgern zu verknüpfen und nach ihrer Realität einzuschätzen.

Verb verfügt über die Kraft, Bewegung, Veränderung, Leben in die Schilderung hineinzutragen. Verb bringt eine gewisse Unruhe in die starre Welt der Substantive. Je dynamischer eine Schilderung sein soll, desto mehr Verben nutzt sie aus.

Der so genannte Verbalstil ist der eine hohe gebräuchliche Frequenz vollwertiger Verben eigen ist. Die Verbe können sogar das Leblose beleben, wenn die Gegenstände personifiziert werden, so entsteht verbale Metapher: Die Sterne zittern.

Den bildhaften Verben stehen als Gegenstück die Funktionsverben gegenüber. Ihre Häufung ist ein Stilmerkmal von Publizistik.

Nominalstil:

Eine hohe Gebrauchsfrequenz der Substantiven und der Adjektiven. Die Adjektive, die 1/6 des Gesamtwortschatzes ausmachen, geben objektive und subjektive Merkmale der Gegenstände. Je tiefer der Gegenstand erkannt wird, desto mehr Merkmale entdeckt man daran. Die Fülle der Adjektive gibt einem Beobachter genauere Vorstellung vom Gegenstand.

Die Adjektive dienen zur Präzisierung der Begriffe. Da die Adjektive eine charakterisierende Funktion besitzen, findet man sie in beschreibenden Texten. Die attributive und prädikative Verwendung führt zur statischen Wirkung.

Auffallend ist die hohe Frequenz der Adjektive in der Werbesprache. Die Adjektive sind Eindruckswörter, die für einen und denselben Gegenstand verschiedene Eindrücke des Menschen hervorrufen können. In meisten Fällen entstehen adjektivische Metapher durch die Personifizierung: ängstliche Fenster

Die Substantive sind zahlenmäßig die reichste Wortart. Ihre höchste Leistung besteht in der Fähigkeit jeden logischen Begriff zu verabsolutisieren, zu verselbstständigen, von allen anderen Beziehungen loszulösen und als Gegenstand der Betrachtung darzulegen. Der nominale Stil ist ein Kennzeichen der deutschen Gegenwartssprache. In allen Textsorten überwiegen die Substantive. Das ist auch stilistische Besonderheit. Reich an Nomina ist der Stil der Wissenschaft: eine Fülle von abstrakten Termini. Mit Hilfe der Suffixe kann man Substantive mit negativer Schattierung bilden: Prinzesslein.

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